So richtest du eine Kindersicherung mit Windows 10 ein
Anstelle einer Kindersicherung im klassischen Sinne bietet Microsoft die Option beim aktuellen Betriebssystem Windows 10 an, ein Konto speziell für Kinder anzulegen. Mit diesem Kontotyp können Administratoren weitreichende Beschränkungen für das Konto von Kindern festlegen und sogar deren Aktivitäten verfolgen.
Das ist sinnvoll, um die Bewegungsfreiheit von Kindern im Internet einzuschränken. So können Eltern verhindern, dass ihre Kinder beim unbeaufsichtigten Surfen auf Seiten mit jugendgefährdendem Inhalt landen. Am Windows Konto selbst können Eltern beispielsweise die Computerzeit ihrer Kinder festlegen. Das ist sinnvoll, wenn sie nicht zu viel Zeit vor einem Computer verbringen. Kinder verbringen schon in der Schule und über ihren Hausaufgaben zu viel Zeit am Schreibtisch. Dabei ist es wissenschaftlich erwiesen, dass Kinder, die zu viel Zeit im Sitzen verbringen, später in ihren körperlichen und motorischen Fähigkeiten eingeschränkt sind. Allein schon um ein verfrühte Kurzsichtigkeit bei Kindern zu vermeiden, sollten Kinder regelmäßig draußen spielen und nicht vor dem Computer sitzen.
Eltern sollten in jedem Fall sich mit ihren Kindern über deren Zeit und Aktivitäten am Computer unterhalten. Auch müssen Kinder über die Gefahren im Internet aufgeklärt werden und zu einem kompetenten Umgang mit Medien angeleitet werden. Wenn Eltern die Aktivitätsberichterstattungsfunktion nutzen, sollten sie ihre Kinder ebenfalls darüber aufklären.
So richtest du ein Kinder-Konto bei Windows 10 ein
Um für dein Kind oder Kinder ein eigenes Konto einzurichten rufst du mit der Tastenkombination WINDOWS+I die Systemeinstellungen auf. Hier wechselst du in das Untermenü „Konten.“ Links im Fenster findest du das Menü „Familie und andere Benutzer.“
Unter „Familie und andere Benutzer“ findest du die Funktion „Familienmitglied hinzufügen.“ Wenn du auf diese klickst öffnet sich ein neues Fenster, in dem du auswählen kannst, ob du ein neues Konto für ein Kind oder einen Erwachsenen hinzufügen möchtest. Hier wählst du natürlich die Option „Kind“ aus und erstellst mit einem Klick auf „Die Person die ich hinzufügen möchte besitzt keine E-Mail-Adresse“ ein neues Konto.
Anschließend kannst du über das Online Angebot von Microsoft „Ihre Familie“ die Aktivitäten überwachen, die auf dem Konto des Kindes stattfinden und Berechtigungen managen.
Letzte Aktivitäten
Die Funktion „Letzte Aktivitäten“ zeigt an was für Aktivitäten auf dem Kinderkonto stattgefunden haben – wenn diese Funktion „Aktivitätsberichterstattung“ aktiviert ist.
Wenn die Funktion aktiviert war, dann werden hier alle Aufrufe von Apps und Spielen angezeigt. Außerdem wird hier der ganze Browserverlauf und alle Suchanfragen im Internet präsentiert. Zusätzlich wird unter „Computerzeit“ noch die Zeit gemessen, die ein Kind am Computer verbracht hat.
Gleichzeitig können in diesem Fenster auf die Beschränkungen im jeweiligen Bereich geändert werden.
Festlegen von Beschränkungen
Um beispielsweise die Computerzeit zu beschränken, kann auf die Stunde genau festgelegt werden, wann ein Microsoft-Gerät (also Windows 10 und Xbox One) mit diesem Konto benutzt werden kann.
Wenn die Nutzungszeit überschritten wird, erscheint eine entsprechende Meldung auf dem Bildschirm des Benutzers. Wenn der Organisator des Familiensystems grade online ist, kann dieser auch eine Verlängerung der Bildschirmzeit erlauben.
Unter der Funktion Apps und Spiele verbirgt sich mehr, als der Name vermuten lässt. Hierhinter befinden sich auch Nutzungsbeschränkungen für Musik, Filme und Ebooks, die vielleicht noch nicht für Kinderaugen geeignet sein könnten.
Webseiten sperren
Hinter der Funktion „Webseiten sperren“ verbirgt sich sozusagen, die Schwarze Liste mit Internetseiten, die ein Kind nicht aufrufen sollte. Hier lassen sich sowohl einzelne Internetseiten blockieren, aber es gibt auch die Funktion „unangemessene Websites blockieren.“ Mit dieser Funktion blockiert Windows 10 alle Seiten, die einen jugendgefährdenden Inhalt haben können.
Hierfür benutzt Windows 10 einen automatischen Filter, der irrtümlich harmlose Seiten ebenso blockieren kann, wie gefährdende Seiten durchlassen kann. Wenn eine Seite blockiert wird, können die Kinder bei den Eltern – wie bei Computerzeit – eine Ausnahme anfragen.
Windows 10 bietet mit seiner Funktion eines Kinder-Kontos weitreichende technische Möglichkeiten um die Aktivitäten von Kindern am Computer und im Internet zu beschränken. Vor allem die Möglichkeit alle Aktivitäten nachzuverfolgen ist ein schwerwiegender Eingriff in die Privatsphäre des eigenen Kindes. Ob technische Möglichkeiten ein geeignetes Erziehungsmittel sind, bleibt jeder Mutter und jedem Vater selbst überlassen.
Windows 10 ist unteranderem in folgenden Ländern verfügbar: Niederlande, Australien, Dubai, Indien, Mexico, USA, Canada, Frankreich, Italien, Spanien, Polen, Rumänien, Schweden, Türkei, Tschechien, Ungarn, Slowenien, Litauen, Lettland, Finnland, Estland, Dänemark, Griechenland, Portugal, Luxemburg, Belgien, Liechtenstein, Schweiz, Österreich und Slowakei.